Wir verliessen Ålesund bei strahlendem Wetter und fuhren via Molde (Fähre) bis nach Bud, also noch ein Stück weiter in den Norden, direkt an die Küste des heute sehr ruhigen Atlantiks. Die Flechten und Moose auf dem warmgrauen Granit der unzähligen Inselchen leuchteten friedlich im Sonnenlicht, auf der anderen Seite ragten steile, von der Eiszeit rund geschliffene Berge auf, deren vereinzelte Schneefelder der Dramatik der Landschaft noch etwas nordische Kälte hinzufügten. Von Bud führte nun eine spektakuläre Küstenstrasse bis nach Kårvåg, die Atlanterhavsvegen oder auch Atlantikstrasse, welche ihren Höhepunkt zwischen Vevang und Kårvåg erreicht. Dieser acht Kilometer lange Strassenabschnitt wurde 1989 eröffnet, führt über sieben Brücken und wurde sogar zum norwegischen Bauwerk des Jahrhunderts gekürt. Der kurioseste Bau ist die Storseisundbrücke, die hoch und steil über den Sund führt und an der höchsten Stelle eine Kurve macht. Mehrmals hielten wir an, um die Meereswelt auf der einen und die Bergwelt auf der anderen Seite zu bestaunen. Das letzte Stück der Route mussten wir auch wieder zurückfahren und fanden es nochmal so schön. Dann ging es in die Berge und den Wolken entgegen. Wir folgten grossen, wilden Flusstälern und gelangten in eine saftiggrüne Gegend. In Dombås auf dem Campingplatz übernachten wir und wollen morgen bis nach Oslo kommen. Wir haben auch unsere kommenden Tage geplant: von Oslo, wo wir zwei Tage bleiben wollen, geht es nach Stockholm und von dort mit der Fähre nach Turku, Finnland.