27 Sep
Baumstümpfe und Esel

Wir kamen vor ein paar Tagen auf die Idee, dass wir den Ölstand einmal kontrollieren könnten nach Zwölftausend Kilometern und stellten fest, dass wir tatsächlich etwas Öl Nachkippen sollten. Also fragten wir in der nächsten Tankstelle nach Motoröl und bekamen die Information, dass es verschiedene Sorten gibt. Um herauszufinden, welches Öl wir benötigen, fragten wir das Internet und unsere Betriebsanleitung, fuhren heute morgen auch extra zum Fiat-Händler in Porto-Vecchio, und fanden es schliesslich heraus. Der Fiat-Händler hatte nur 10-Liter-Gebinde, aber nun konnten wir an der nächsten Tankstelle das richtige Öl kaufen. Das eine so einfach Sache so schwierig sein kann! Warum steht das nicht einfach in der Betriebsanleitung oder auf dem Einfüllstutzen? Nervig war das.

Dann fuhren wir bergauf Richtung Zonza, einem kleinen Bergdorf auf dem Weg zum Col de Bavella, wir wir einen Campingplatz ausgesucht hatten. Die Gegend ist ein sehr beliebtes Wandergebiet. Vor Zonza durchquerten wir das Dorf L'Ospedale, kurz danach entdeckten wir einen Felsen, auf dem ein rundes Zelt thronte. Es stellte sich heraus, dass es dort ein Hotel namens Cocoon gibt. Hoch oben in den Felsen sind Plattformen mit Ferienhäuschen und runden Kuppeln, die eine unglaubliche Aussicht auf die Landschaft bieten. Leider steht auf der Website kein Preis. Einige Meter weiter sahen wir zwischen den Bäumen hindurch eine Art Wüste mit Baumstümpfen. Das mussten wir uns ansehen. Wir fanden heraus, dass die Bäume für einen Stausee abgeholzt worden sind, der im Moment sehr wenig Wasser hat, deshalb ist der ehemalige Waldboden mit den Baumstümpfen hervorgetreten. Es sah sehr krass aus, denn der Boden war tot. Einzig ein paar Rinder dösten in der Sonne auf dem Baumfriedhof. Etwas weiter bergab begann dann der Stausee und nach ein paar weiteren Serpentinen kamen wir in Zonza an. Das Dorf erinnerte uns ein wenig ans Tessin. Es ist ein komisches Gefühl, in einer Berglandschaft auf einer Insel zu sein und keinen Blick aufs Meer zu haben. Das fühlt sich schon ein klein wenig wie Zuhause an. Auch ist hier der Herbst schon zu spüren, die Kastanien sind fast reif und die Schlehen fallen vom Baum.

Auf dem Campingplatz stehen wir direkt an einer schönen grossen Weide, auf der Esel leben. Sie sind sehr hübsch und gepflegt und absolut süss.

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