Wieder hat sich ein Traum erfüllt, wir waren in der berühmten Fondation Maeght. Vor vielen Jahren waren wir schon einmal hier, aber da war sie geschlossen wegen Renovierungsarbeiten. Nun hatten wir den vollen Genuss mit einer interessanten Sammlungsausstellung und wenigen Besuchenden. Mir gefiel vor allem der Park mit den Skulpturen von Joan Mirò und die Architektur. Die Kunstsammlung wurde 1964 von dem Ehepaar Marguerite und Aimé Maeght gegründet, der Architekt Josep LouÌs Sert entwarf in Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern wie Joan Mirò und Georges Braque die Gebäude und den Skulpturenpark.
Die Wanderung nach Saint Paul, wo der Kunsttempel steht, war etwas anstrengend, weil wir meistens auf der Strasse gelaufen sind und auf jedem noch so kleinen Strässchen sehr viel Verkehr ist. Das wundert mich auch nicht, denn überall in dieser hügeligen, bewaldeten Gegend verlaufen kleine Strassen und an denen stehen Villen mit hohen Mauern und imposanten Toren. Wenn man bei google maps schaut, dann sind die Villen riesig und jede hat natürlich ihren eigenen Pool. Zu jeder Villa gehören ein paar Bewohnende, Reinigung- und Gartenpersonal und dazu kommen Postbringende, Handwerkende, alle fahren mit einem Auto herum und und es gibt keinen Fussweg am Strassenrand. Die Wohnlage ist wohl sehr gefragt, denn schliesslich haben viele Villen Meerblick. Mit dem Auto ist man in 30 Minuten am Strand, allerdings ist meistens Stau und dann dauert es eben länger.
Das Personal auf dem Campingplatz ist extrem freundlich, was aber nicht für die einheimischen Camper gilt. Hier ist es nicht üblich, dass man sich freundlich grüsst und für alles gibt es ein Reglement, damit das Miteinander funktioniert. Wie schön unkompliziert war es doch in Italien! Ich vermisse die Mentalität ein wenig, aber heute Abend wird in der Bar des Campings das erste Spiel der EM auf Leinwand gezeigt und dann werden bestimmt alle für Gli Azzurri sein. Ich finde EM ja saublöd, aber wenn Italien spielt...