Giro d'Italia

Heute Vormittag war ein Ausflug zu einem Naturreservat auf dem Plan. Wir radelten 20 Minuten an der Küste entlang und kamen in einen Ort mit einem sehr langen Lungomare, an dem es viele Strandbars und viele bunte, schreckliche Plastikspielplätze gab. An dessen Ende war dann der Naturpark. Nach einem Müllhaufen kam ein Grünstreifen mit wunderschön blühenden und duftenden Kamillenstauden, danach ein grosser Sandstrand. Das war alles, aber es war ok. Der Strand war endlos lang. Als wir zurückfuhren, merkten wir, dass der Giro d'Italia hier heute durchfährt. Viel Polizei und Absperrungen, Spannung lag in der Luft. Wir stellten uns also auch an den Strassenrand und warteten. Nach dreissig Minuten kam immer mehr Polizei die Hauptstrasse hinunter gerast, viele Motorräder, alles blinkte, dann ein PKW mit zwei roten Fahnen und wir dachten: jetzt kommen sie! Sie kamen auch und hatten dicke Bäuche, also das konnte nicht der wahre Giro d'Italia sein, meinte Bruno. Wir fanden dann heraus, dass der erst nach 16 Uhr kommt, es war nur ein Amateuerrennen. Zum richtigen Rennen fanden wir uns dann auch rechtzeitig bei Kilometer 20 vor dem heutigen Etappenziel ein, es war direkt auf Höhe unseres Campings. Ich fand es sauspannend, an der Strasse zu stehen und zu warten. Das ganze Drumherum war auch interessant. Hunderte von Autos und Motorrädern fuhren vor den Radrennfahrern an uns vorbei: Teamfahrzeuge, TV-Sender, Polizei, Ambulanzen, Merchandisingbusse, am Himmel 2 Helis - eine unglaubliche Blechlawine zieht so ein Radrennen durch das Land. Als die Profis dieser Welt dann endlich an mir vorbei rauschten, war ich so dödelig und hab vergessen, auf den Auslöser für den Film zu drücken, aber Bruno hat mit dem Handy auch gefilmt. Kaum waren sie um die Kurve verschwunden, wurden die Werbebanner abgerissen, die Sperren entfernt, um nach ca. 6 Stunden endlich die Strasse wieder freizugeben. Ein enormer Aufwand war das alles! Und es hat heute nicht geregnet!