Heute morgen sind wir zeitig losgefahren und fanden nach einigem Herumgeirre die Strasse Nummer 13, die zuerst über eine grosse Brücke führt und dann in den Ryfasttunnel. Er ist der längste und tiefste Unterwassertunnel der Welt und wurde am 30. Dezember 2019 eingeweiht. In fast 300 Metern Tiefe führt er von Stavanger nach Strand. Nach der Hälfte durchfuhren wir eine Halle, die mit unsichtbaren LED-Strahlern ausgeleuchtet wird, je nach Tages- und Jahreszeit in einer anderen Farbe. Unterwegs gab es immer wieder schöne Lichtinstallationen, die den 14.3 Kilometern Länge die Monotonie nahmen. Nach dem Tunnel war es nicht mehr weit bis zum Campingplatz, wo wir nur kurz eincheckten und uns nicht weiter aufhalten wollten, da wir noch etwas vor hatten. An der Rezeption sagte man uns, dass es heute trocken bleiben würde und eine Wanderung zum Preikestolen möglich wäre. Wir fuhren also zum Parkplatz des Wandergebiets und bekamen zwischen ca. 50 Wohnmobilen noch einen letzten Platz. Dann folgten wir dem Strom der Touristen und stiegen über viele Felsstufen bergan. Anfangs liefen wir durch den Wald, dann ging es auf Holzbohlenwegen durch Moore und über flache Granitfelsenlandschaft, bis wir nach 2 Stunden an einer von Norwegens grössten Touristenattraktionen ankamen: dem Preikestolen (Predigtstuhl). Es regnete nicht stark, aber pausenlos, und so war auch der Ausblick nicht optimal. Ich werde in der Galerie Fotos aus dem Internet beifügen, damit ein Eindruck entsteht, wie es bei gutem Wetter aussehen könnte. Der Preikestolen ist ein riesiger, oben flacher Felsturm, der über 600 Meter senkrecht in den Lysefjord fällt. Das ist schon beeindruckend und schwindelfrei sollte man sein, wenn man am Rand des Plateaus steht.
Wir genossen diesen beeindruckenden Ort, es waren zum Glück gerade nicht so viele andere Touristen oben, und schafften dann auch den Rückweg ohne Unfälle. Es war teilweise rutschig auf den Felsen und insofern bin ich sehr froh, dass wir die Tour gut überstanden haben! Bo hat die ganze Zeit meinen Rucksack getragen, weil meine Schulter das nicht gut vertragen hätte. Die Wanderung war trotz Regen schön.