Die Reise nach Oslo war nicht spektakulär, die letzte Stunde Autobahn war langweilig. Dafür ist unser Campingplatz gut gelegen, zuoberst im Ekebergpark, in dem viel Kunst zuhause ist. Der Blick hinunter auf die Stadt und den Oslofjord ist toll. Wir liefen ca. 30 Minuten steil bergab durch den Park und waren mitten drin in der modernen Architektur von Oslo. Am Auffälligsten ist ein hohes, oben schräges Gebäude mit welliger Fassade, es ist das neue Munch-Museum, welches leider erst im September eröffnet. Direkt daneben befindet sich die neue Oper, ein hauptsächlich aus Carraramarmor erbautes, einem treibenden Eisberg nachempfundenes Architekturwunder. Diese und viele weitere Gebäude konnten wir von der in der Abendsonne liegenden Terrasse eines Restaurants betrachten, welches direkt am Wasser liegt und zu einer ganzen Reihe von Gastronomiebetrieben gehört, die im Erdgeschoss von modernen Wohnblöcken die Promenade beleben. Es ist ein wenig wie die Hamburger Hafencity, aber grösser, architektonisch vielseitiger, belebter und cooler. Es ist zwar alles sehr neu (bei google maps ist noch Baustelle) und Schickimicki, manchmal auch protzig, aber es gibt zum Beispiel auch direkt vor der Oper eine kleine schwimmende Sauna mit Sprungturm zum Abkühlen, ein lustiges Partyboot und alternative Bars. Fertig ist dieser Stadtteil noch lange nicht, denn es gibt noch einige abgesperrte Freiflächen dieses ehemaligen Hafen- und Industriegeländes, auf denen der Bauboom sich fortsetzen wird. Die Osloer waren an einem warmen Sommerabend wie heute am Flanieren, es gab viel Musik und auf dem Dach der Oper wurde sogar Tango getanzt. Das schräge Dach ist begehbar, oben wird es flach und bietet Platz, um die Aussicht in alle Richtungen zu geniessen. Der Sonnenuntergang war wunderschön! Morgen wollen wir dann alles genauer besichtigen, aber der erste Eindruck war schon mal super.