28 Jul
Stavanger Sentrum

Vom Campingplatz gibt es einen wunderschönen neuen Radweg ins Zentrum von Stavanger, in 10 Minuten waren wir schon am Hafen.

Auf der einen Seite der Hafenmole ist die Altstadt, die nur aus ein paar wenigen Gassen besteht, die herausgeputzt und blumengeschmückt von den Touristen fotografiert werden. Oberhalb fängt ein grossflächiges Villenviertel an, auch dieses besteht zu 90% aus Holzhäusern, aber grösser und prächtiger als wir es bisher gesehen haben. Das Konserven- und Grafikmuseum war leider geschlossen. 

Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es auch alte Holzhäuser, die allerdings nicht alle weiss, sondern sehr bunt angemalt sind. Auch ist Stavanger eine bekannte Graffiti-Stadt, was die Fassaden nicht unbedingt immer verschönert, wie ich finde. Es gibt viele kleine Lädchen, unzählige Bars und auch sehr gediegene Restaurants mit imposanter Inneneinrichtung. Ich konnte nicht anders, ich musste mir ein Kleid kaufen in einem wirklich coolen Laden, der hauptsächlich schwedische Modelabels hatte. Irgendwie kleiden sich die Leute in Skandinavien fröhlicher, individueller und bequemer, das gefällt mir. Bo wollte nicht bummeln, sondern das Ölmuseum besichtigen. Stavanger ist die reichste Stadt Norwegens, weil hier die Ölkonzerne sitzen. Das Museum hat das Thema Öl leider nicht kritisch im Blick, so dass der Eintritt von 150 Kronen doch etwas viel war und Bo wieder ging. Wir fanden dann ein sehr pusseliges Kulturkaffee, es war mit alten Sesseln und Sofas eingerichtet, was zusammen mit den schönen Wandfarben einen gemütlichen Charme verbreitete. Wir haben übrigens in Norwegen noch nie eine Servicekraft gesehen, die älter als 25 ist oder so aussieht. Diese Branche wird wohl ausschliesslich mit Studierenden besetzt. Wir finden das eigentlich gut, denn sie sind immer sehr fröhlich. Dann war es auch vorbei mit dem trockenen Wetter. Auf der Rückfahrt zum Campingplatz kamen wir in einen solch starken Regenschauer, dass uns die Brillen von der Nase schwammen und die Strassen in wenigen Minuten unter Wasser standen. Zum Glück gibt es hier Waschmaschinen und Trockner, sonst hätten wir ein Problem.

Alles in allem finde ich, dass Stavanger keine Stadt ist, die man unbedingt gesehen haben muss. Weisse alte Holzhäuser gibt es auch anderswo und ein Hafen sieht irgendwie auch immer gleich aus. Morgen würden wir gerne in den Lysefjord und zum Preikestolen, aber das Wetter.... wir werden sehen.

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