Diese Stadt ist auf der UNESCO-Welterbe-Liste, aber ich finde es hier nicht besonders schön. Steil ist es in den Gassen, vielleicht gibt es deshalb keinen einzigen Blumentopf in der Stadt? Backsteinmauern über Backsteinmauern, eher wenig Gastronomie, dafür sehr viele Studenten, die auf den Plätzen sitzen und Bier aus Plastikbechern trinken. Was war es doch schön in Gùbbio.
Unser Campingplatz ist auch nicht heimelig. Das wussten wir schon vorher durch die miserable Kritik, aber er liegt einfach gut und für eine Nacht ist's ok. Der Platzhirsch hat uns empfangen mit den Worten: Ihr seid die ersten Gäste in diesem Jahr! Das kennen wir langsam. Wir vermuten inzwischen, dass wir die einzigen ausländischen Touristen in Italien sind.
Federico di Montefeltri war ein ganz wichtiger Mann für die Stadt Urbino, die ihre Blütezeit in der Renaissance erlebte. Er liess in Urbino den Palazzo Ducale für sich bauen, den wir besichtigt haben. Es ist heute das Nationale Kunstmuseum und beherbergt gefühlte Tausend Bildnisse von Maria mit ihrem Baby sowie blutenden Jesusleichen. Dass den Künstlern nicht langweilig wurde, immer wieder die gleichen Motive zu malen, ist mir ein Rätsel. Das Studierzimmer Federicos war aber wirklich schön, da alle Wände mit Holzintarsienarbeiten bedeckt waren - sehr kunstvoll und durch die weltlichen Motive auch viel interessanter anzuschauen.