12 Jun
Vence

Die römische Stadt Vence war eine Gewusel am Samstag. Es gab viele hübsche Läden, Cafés, Salon de Thés, Bistros, Creperies, Confisseries, Patisseries, Restaurants... die Gastronomie war sehr gut besucht. Wir genossen ein Mittagessen in einem vegetarischen Restaurant. An jeder dritten Ecke gibt es einen Bioladen, trotzdem leben viele Franzosen nicht so gesund, denn es wird sehr viel geraucht und viel getrunken. Das fiel uns im Vergleich zu Italien auf. Herrlich waren die Düfte auf dem Marché, die Aromen durchdrangen sogar die Masken. In der Kirche war es gruselig, denn es gab eine uralte Sammlung von Jesus-am-Kreuz-Skulpturen, die in einem Gewölbe hingen. Ausserdem gab es einen Raum, in dem Schaukästchenen mit unglaublich kitschig dekorierten Totenmasken und biblischen Szenen zu bestaunen waren, die einst gelangweilte Nonnen in filigraner Handarbeit gefertigt hatten. Wir besichtigten auch die Chapelle de Matisse, dort sind Glasfenster und lustige Priestergewänder sowie Zeichnungen des Künstlers zu sehen. Das hat uns nicht umgehauen. 

Bo und ich waren uns heute einig, dass wir etwas reisemüde sind. Für neue Eindrücke ist kein Platz mehr im Kopf. Wir haben uns gefragt, was wir denn gerne machen würden, wonach wir uns sehnen, was wir suchen. Dabei kam heraus, dass Bo gerne neue Landschaften entdecken möchte und ich würde gerne irgendwo ankommen, etwas länger bleiben und Zeit für Kreativität haben, mich zu Hause fühlen. Was wir beide überhaupt nicht haben, ist Heimweh. Und unser Sehnsuchtsort ist am Atlantik. Unsere heutigen Recherchen haben ergeben, dass eine Reise nach Norwegen, was ja unser ursprünglicher Plan war, zur Zeit nicht möglich ist. Ebenso haben Schweden und Finnland die Grenzen geschlossen. Damit wird unsere Tour auch nach Norden sehr beschnitten. Das ist schade, denn auf die Lofoten hatte ich mich extrem gefreut.

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