Drei Kilometer südlich von unserem Campingplatz liegt Vieste. Ursprünglich auf einem schneeweissen Kalksteinfelsen erbaut, erstreckt sich der Ort heute, dem Küstenverlauf folgend, mit Hotels und Wohnblöcken weit über diesen Felsen hinaus. Aber auch in der Altstadt wird gewohnt. Die Gassen sind so eng, dass die gegenüberliegenden Balkone sich fast berühren. Wohlsortiert weht die Wäsche hoch über unseren Köpfen: weisse Unterhosen konkurrieren mit bunt gemusterten Tischdecken und blauen Arbeitshosen. So kennen wir Italien, was hier aber besonders auffällt, ist die Farbe der Häuser. In Apulien wird offenbar alles weiss gestrichen. Dadurch wirken die Fassaden eleganter, die Dunkelheit in den engen Gassen wird abgemildert, aber irgendwie spürt man doch, dass sie da ist, dass die weisse Farbe nur Schein ist. Geschäfte haben wir keine gesehen, höchstens ein B&B oder ein Restaurant. Am höchsten Punkt des Centro Storico trutzt eine Burg, daneben eine Kirche. Am schönsten fand ich die Strasse, welche um die Altstadt herumführt. Der Blick von dort auf die Leuchtturminsel und die weissen Klippen ist toll und hier gibt es ein Restaurant nach dem anderen. Am Abend ist es sicher ein Traum, hier zu sitzen. Am südlichen Ende Viestes haben wir uns den Pizzomunno angeschaut. Die Kreidefelsen und der solitär am Strand stehende weisse Turm sind einen Ausflug wert. Dass direkt daneben offenbar in den Siebzigern Hotels gebaut worden sind, kann ich nicht verstehen, es stört die Schönheit dieses Ortes.
Zurück auf dem Campingplatz sahen wir, dass bei unserem Trabucco etwas los war. Die Netze, die bisher nicht montiert waren, hingen über dem Wasser und ein Filmteam machte Aufnahmen. Das tat ich auch. Die Trabucchi haben es mir wirklich angetan. Ich finde sie so schön!