Wir schafften es vor dem niedrigsten Wasserstand an unseren Strand und konnten dadurch noch eine Bucht weiterlaufen, wo wir dann fast allein waren. Pure Schönheit findet sich hier. Wir konnten zwischen den Felsen herumlaufen, durch warme Wassertümpel plantschen und stellten unsere Strandmuschel auf, um Schatten zu haben, denn heute war keine Wolke am Himmel. Ich entdeckte, dass an den Felsen nicht nur Seepocken und Miesmuscheln wachsen, sondern auch viele komische Zipfel. Sie sehen aus wie die Schnäbel von Papageien und sitzen auf tiefschwarzen Röhren, die aussehen wie aus textilem Kunstfasergewebe. Das fand ich spannend und hab recherchiert: Es handelt sich um Entenmuscheln, die keine Muscheln, sondern Krebse sind, ganz interessante Tiere! Die dicht besiedelten Felsen sind unten herum leuchtend grün behaart, das ist ein toller Kontrast zum beigen Sand und dem tiefen Blau des Himmels. Ich konnte mich nicht sattsehen und auch Bruno fand: schöner geht es nicht.
Nachdem wir uns abends etwas gekocht hatten, wollten wir an ein Fest Noz gehen. Darauf hatten wir schon lange gehofft, denn diese typisch bretonischen Tanzfeste finden den ganzen Sommer überall statt, leider waren wir bisher nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich mag die traditionelle Musik sehr gern und finde es lustig, im Kreis zu tanzen. Und nun passte es mal und wir stellten fest, dass wir ja Wilma haben und sie spätestens ab 21 Uhr ins Bett will. So ist das mit einem Hundekind.
Aber der Tag war auch so einfach super, wir gingen mit Wilma in unsere Koje und lasen, bis die Augen zufielen und draussen wie immer die Sonne unterging.