Dieser Tag endete mit einer Flasche Weisswein für 2 Euro, die ich in einem kleinen Laden in einer kleinen Gasse gekauft hab, weit weg von allen Touristen. Vorher waren wir in einer touristischen Gasse, in der ein Restaurant nach dem anderen seine Köstlichkeiten anpries. Dort kostete ein Glas Weisswein 4 Euro. Der Wein aus dem Alentejo ist nicht von ganz speziellem Charakter, aber er ist gut, würde ich sagen.
Évora ist sehr schön, UNESCO-Kulturerbe ist es auch. Die Römer waren da, sie haben Aquädukte und Tempelreste hinterlassen. Inzwischen gibt es auch einen Souvenirshop nach dem anderen, von denen Sachen aus Kork angeboten werden. Ich will gar nicht wissen, ob sie in China produziert wurden. Es gibt ganz normale Topfuntersetzer, aber auch Handtaschen, Schuhe, ne, ich hör auf mit der Aufzählung, es ist alles Kitsch. Das einzig wahre Souvenir ist ein bunter Hahn, der muss irgendwie typisch portugiesisch sein. Ich kenne den schon aus diversen Brockis in der Schweiz, da steht er jeweils beim Gedöns. Das letzte Wort des letzten Satzes ist norddeutsch, eventuell sogar Platt. Wenn die armen Korkeichen für dieses Gedöns verwendet werden, dann würde ich auch sterben wollen. Für Korken in Weinflaschen zu dienen, ist sicher eine bessere Aufgabe, zumindest wenn es sich um Weisswein handelt, ist meine Meinung. Danach kommt der Korken dann in den Recyclingcontainer bei der nächsten Sammelstelle und wird dann vielleicht noch ein Dämmstoff oder ein Bodenbelag.
Wir haben uns abgewechselt bei der Besichtigung von Kulturgut. Die andere Person dödelte jeweils mit Wilma vor den historischen Bauten herum. Sehenswert waren eine Kapelle aus Gebeinen, eine Kathedrale mit Aussichtsdach, ein Park mit Pfau und Bänken, ein römisches Aquädukt, in welches Wohnhäuser hineingebaut wurden, eine Kirche mit Keramikfliesen und eine Stadtmauer, die um alles herum steht.
Es war schön, einmal in einer Stadt unterwegs zu sein, aber leider (Mina)/zum Glück (Bo) war Sonntag und da hatten die meisten Geschäfte geschlossen.