Der Tag war sonnig und kühl. Wir genossen den Morgen auf dem schönen Campingplatz. Da wir ganz am Rand der Parzellen stehen, blicken wir auf eine grosse Wiese mit vereinzelten Bäumen, auf denen nur ein paar Zelte stehen, dahinter schliesst sich ein Wald an. Mittags fuhren wir los, wir wollten an den längsten und schönsten Strand von Crozon in der Bucht von Dinan, wor wir schon einmal Ferien gemacht hatten. Als wir ankamen, stellten wir erst einmal fest, dass es das Restaurant am Ende des Strandes nicht mehr gab. Dort wollten wir uns eigenlich stärken, aber wir liefen trotzdem los, wollten den ganzen Strand ablaufen und dann weiter zur Pointe de Dinan, wo wir so gerne sitzen und aufs Meer blicken. Es war Ebbe und der Strand ist unglaublich lang und breit, ein ganz tolles Gefühl von Freiheit empfinde ich hier. Nur sehr wenige Menschen liefen herum, wir waren fast allein. Nach etwa zwei Kilimetern war der helle Sand plötzlich von einer braunen, schmierigen Algenschicht bedeckt, die die Flut dort liegengelassen hatte. Wir wollten nicht weiterlaufen, da wir nicht wussten, wie ungesund es für Wilma ist, durch den teilweise zentimeterdicken Matsch zu laufen. Schade, letztes Jahr war es noch so schön hier, und nun gab es wohl durch zuviel Nitrat-/Phosphatemissionen der Landwirtschaft eine Algenblüte mit grösserem Ausmass. Wir liefen zurück, Wilma spielte mit den Einsiedlerkrebsen und schluckte dabei soviel Salzwasser, dass sie kotzen musste. Wir entdeckten im flachen Wasser kleine Fische und ich freute mich über die winzigen bunten Herzmuschelschalen, die aufgeklappt wie Schmetterlinge im Sand lagen. Zurück bei den Velos, machten wir uns auf den Weg zu Germaine an den Plage de Veryac’h, weil wir richtig Hunger hatten. Danach trauten wir uns trotz Verbotsschildern und einem recht vollen Strand (dass es sowas in der Bretagne überhaupt gibt, wussten wir bisher nicht, aber hier ist es tatsächlich so), mit Wilma ans Meer und schafften es durchs Wasser in die nächste Bucht, wo nichts mehr los war. Es war ein traumhaft schöner Ort, an dem wir allerdings nicht lange bleiben konnten, da wir sonst nicht mehr zurück kommen würden. Nach einem kreativen Aufenthalt kletterten wir über die Felsen zurück.Auf dem Rückweg lief Wilma wieder neben den Velos her. Die Strecke von 7 Kilometern ist sie überwiegend gerannt. Danach wollte sie freiwillig ins Bett und wir kochten uns noch etwas Feines.