15 Jul
Letzter Tag Camping les Hortensias in Plestin-les-Grèves

Es ist ja nicht so, dass es heute nicht geregnet hätte, nur weil im Titel nicht Regentag 3 steht. Aber überwiegend war es trocken und sogar immer wieder sonnig. Dieses Wetter lässt die Farben auf dem Meer wandeln. Das Türkis und das Ultramarin wechseln sich ab, je nachdem, wo die Wolken eine Lücke lassen, und das sieht so unglaublich schön aus, dass es kaum auszuhalten ist. Dazu beeindruckt die Geschwindigkeit der Wolken. Eben noch sass ich, an einen Stein gelehnt, in der Sonne und dachte: ja, so ist Sommer schön! Keine zwei Minuten später regnet es, aber nicht lange. In der Bretagne ist es sehr wichtig, flexibel zu sein.

Seit Tagen wunderte ich mich, warum so viele Muschelschalen ein Loch haben. Ich konnte das ganz praktisch nutzen, um eine Muschelgirlande aufzufädeln. Auf die Erklärung bin ich dann in meinem Muschelbestimmungsbuch gestossen. Es ist nämlich so, dass es sogenannte Nabelschnecken gibt, die sich die Muscheln schnappen, mit einem Saugarm festhalten und dann mit ihren Raspelzähnchen hübsche runde Löcher in die Schale knabbern. Dann stecken sie ihren Rüssel in das Loch und saugen die Muschel aus. Wer hätte gedacht, dass Schnecken solche Raubtiere sind und sogar Zähne besitzen?

Am Abend sind wir noch einmal zur Grange Vadrouille geradelt, aber es war so ein Sturm, dass man heute leider nur drinnen sitzen konnte. Es war trotzdem viel los und wir konnten die Einheimischen beobachten, wie die Kinder auf der Bühne herumturnten (es war kein Konzert heute), wie Junge und Alte zusammen essen und trinken,  wie alles total entspannt und gleichzeitig chaotisch harmoniert. 

Das war unser letzter Tag hier. Wir fanden diesen Campingplatz super und den Strand ebenso, die Umgebung ist so lala interessant, da es keine richtig netten Städtchen in der Nähe gibt. Vermutlich gerade deshalb ist es ruhig und alles andere als überfüllt, nicht einmal in der Hauptsaison. Für Hunde ist es ideal, denn die Strände sind so riesig, dass man niemanden stört (obwohl überall offizielles Hundeverbot ausgeschildert ist). Wilma konnte so weit rennen, ihre Ohren wehten im Wind und sie lachte begeistert den Himmel an.



Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.