Nach dem Frühstück wurde das Wetter und die Tide inspiziert und für geeignet befunden, um eine Wanderung auf dem Küstenpfad zum machen. Wir wollten in die nächste, östlich gelegene Bucht einen Blick werfen. Von einer Felsnase konnten wir die Île Millau und sogar die Íle Grande am Horizont ausmachen, auf beiden Inseln waren wir vor einem Jahr. Der Weg führt durch dichtes Buschwerk, manchmal sind es richtig grüne Tunnel, er war aber gut gemäht und beschnitten. Der sogenannte Zöllnerpfad GR 34 beginnt am Mont Saint Michel und umrundet die gesamte Bretagne bis zur Loire-Mündung bei Saint Nazaire. Knapp 2000 Kilometer lang ist dieser Weg und - zumindest das von uns begangene Stück - ist nie eben, es geht konsequent immer bergauf oder bergab, was für eine Weitwanderung nicht optimal erscheint. Wir wurden aber auf jedem Meter von der Natur belohnt und von den Blicken auf versteckte Badebuchten mit türkis leuchtendem Wasser und schroffen Felsformationen. Am Ziel angekommen, dösten wir auf der Hafenmauer des Port de Ben Douar in der Sonne und schauten auf die riesige Bucht von Saint-Michel-en-Grève. Auf dem Rückweg gab es eine Abkürzung, so dass wir mittags wieder an der Pusseline waren.
Wir kochten draussen auf dem COBB-Grill Gemüse aus unserem Garten in Spiez und genossen das Wetter. Abends war ein lustiger Citroën-Oldtimer-Foodwagen auf dem Campingplatz, es gab Galettes, Crêpes, Gauffres und feinen Cidre.
Die anderen Gäste auf dem Campingplatz sind nett, es ist so entspannt hier. Die Nationalitäten sind gemischt, DE, NL, GB, die meisten aus Frankreich und wenig CH. Auch Wilma wird gemocht, obwohl sie sich zur Zeit gebärdet wie ein kleiner Welpe. So verspielt und wild war sie schon lange nicht mehr. Es muss ihr wohl auch gut gefallen, das Camperleben.