Von Campingplatz aus führt ein sehr schöner Radweg immer am Fluss entlang bis zu einer Römerbrücke direkt ins Herz der alten Stadt. Von dort aus sind alle Sehenswürdigkeiten zu Fuss erreichbar. Zuerst schaute ich die Kathedrale an. Bruno und Wilma warteten draussen und lauschten der Gitarrenmusik eines Strassenmusikers. Die Besichtigung führte mich von der neuen Kathedrale direkt in die alte und dann noch in ein Kloster, von dem aus ich wieder das Licht der Welt erblickte. Doch nicht nur von innen ist der riesige sakrale Komplex beeindruckend, auch von aussen ist es wunderschön, die reich geschmückten Fassaden und unzähligen Türme zu bewundern. Die ganze Stadt ist aus einem ockerfarbenen Sandstein erbaut, den die Sonne zum Leuchten bringt.
Wir schlenderten weiter und erreichten einen der schönsten Plätze, die ich je gesehen habe. Der Plaza Major wird eingefasst von einer vollkommen einheitlichen Häuserfront, die nur zu einer Seite unterbrochen wird von einem höheren Prunkgebäude mit Torbögen.
Es wurde Mittag und wir hatten eine Verabredung mit unseren Freunden Ursi und Marc, die gerade für ein paar Wochen in Salamanca wohnen, um eine Sprachschule zu besuchen. Ihr Apartment lag direkt in der Altstadt und gegenüber eines vegan-vegetarischen Restaurants, wo wir zusammen einkehrten. Das war ein schönes Wiedersehen! Sie zeigten uns nachmittags einige besondere Orte, die wir sonst verpasst hätten. Am Haupteingang der Kathedrale versteckten sich zum Beispiel ein Astronaut und ein Eis essender Teufel zwischen den üppigen Verzierungen des Portals. Da war bei der Restaurierung, die 1993 stattfand, jemand lustig.
Toll war, dass Bruno und ich gemeinsam auf einen Turm steigen konnten, während Wilma bei Ursi und Marc blieb. Das war ein ganz besonderes Erlebnis, denn von Turm aus sah man nicht nur die ganze Stadt von oben, sondern auch brütende Störche, die auf dem Turm gegenüber ihr Nest hatten. Aus dieser Nähe habe ich Störche noch nie beobachten können.
Nach einem Weisswein auf der Plaza Major sind wir dann zurück zu ihrem Apartment gelaufen und haben uns verabschiedet.
Die Rückfahrt zum Campingplatz war herrlich in der Abendsonne, den letzten Kilometer ist Wilma neben unseren Velos hergelaufen, was sie schon richtig gut kann. Sie wird dann so schön schnell müde.
Wir haben viel erlebt und gesehen heute, das war ein toller Tag.