Siracusa oder auf deutsch Syrakus hat eine abwechslungsreiche Geschichte, da es von vielen verschiedenen Völkern erobert wurde, aber besonders unter griechischer Besiedlung (ab 730 v.Chr.) wurde sie zur mächtigsten und schönsten Stadt Siziliens. Platon lehrte an der hiesigen Universität Philosophie und Archimedes entwickelte seine Kriegsmaschinen zur Verteidigung der Stadt. Auch heute sind noch Reste dieser Zeit zu bewundern, doch auch die Römer haben natürlich ihre Spuren hinterlassen. Einschneidend war ein schweres Erdbeben im Jahr 1693 im Val di Noto, es hat auch in Siracusa viele der alten Bauten zerstört. Sie waren im barocken Stil wieder aufgebaut. Die Altstadt befindet sich auf der Insel Ortygia, die wir schon gestern von weitem gesehen hatten. Wir erreichten die Insel über eine Brücke und stellten unsere Velos ab. Zu Fuss bummelten wir durch die wunderschönen Gassen, kehrten in der Trattoria La Foglia ein, die einen unglaublich leckeren Gemüseteller anbietet, und bewunderten die vielen barocken Fassaden der Palazzi und Kirchen. Nach der Besichtigung des Doms kehrten wir zu unseren Fahrrädern zurück (es ist immer wieder schön, wenn sie noch dastehen) und fuhren auf einem breiten Fahrradweg, der von der Strasse sogar durch eine Betonschwelle abgetrennt war, an der Kirche Madonnina delle Lacrime vorbei, der grössten Wallfahrtskirche Siziliens, die aus Spannbeton gefertigt wurde und die moderne Architektur der 1950er-Jahre widerspiegelt. Der Ort entstand, weil 1953 eine Gipsmadonna im Haus eines Bauern geweint hat. Die Tränen wurden vom Bischoff von Palermo für echt befunden und schon hatte man einen neuen Wallfahrtsort, zu dem Hunderttausende strömten, weil sie an dem Wunder teilhaben wollten.
Wir kamen zum Parco Archeologico della Neapolis, einer antike Stätte, die von so einigen Touristen besucht wurde, auch von uns. Wir fanden toll, dass Wilma mit hinein durfte. Sowieso haben wir bisher sehr gute Erfahrungen mit der Hundefreundlichkeit gemacht. Es gibt im Park folgendes zu sehen: griechisches Theater, römisches Theater, Altar Hierons II (grösster antiker griechischer Altar der Welt, dort wurden bis zu 450 Tiere gleichzeitig geopfert), Ohr des Dyonisos (eine Höhle, die einer Ohrmuschel nachempfunden wurde), viele schöne Orangenbäume und alte Mauern) Dies alles befindet sich im antiken Steinbruch, der das Baumaterial für die Stadt gelieferte hatte. Es war ein sehr schöner Tag.