11 Jul
11Jul

Heute morgen entschieden wir, dass wir auf diesem Campingplatz nach zwei Nächten abreisen werden. Wir hatten also nur noch heute Zeit, die Soča zwischen den grossen und kleinen Sočatrögen (Schluchten, wo das Wasser tiefe Tröge in die Felsen gefressen hat) kennenzulernen. Es war heiss, aber der schöne Wanderweg lag linksufrig im Schatten des Waldes. Immer wieder kam ein kalter Windhauch vom Fluss hinauf und auch der Duft von Heu wehte manchmal zu uns herunter. Es gibt Bauern im Tal. Einer davon ist auf unserem Campingplatz zuhause und fährt ca. zehn Mal pro Tag mit seinem Traktor direkt an unserem Camper vorbei. Zwei Mal am Tag treibt er mit einem Auto seine Schafe durchs Camp und ansonsten ist direkt neben uns der Parkplatz für die Leute mit Zelt, die selten im Zelt, dafür aber ständig mit dem Auto unterwegs sind. Ohne den ganzen Verkehr wäre es schön. 

Die Wanderung war dafür aber sehr toll, der Fluss rauschte so laut, dass man die Motorräder auf der gegenüberliegenden Flussseite kaum hörte. Das leuchtende Türkis des Wassers, die weissen Felsen und der grüne Wald, es war einfach nur herrlich. Wir fanden sogar einen Platz für die Hängematte, ich sprang dreimal kurz ins eiskalte Wasser und Wilma war auch sehr zufrieden. Zurück am Camping ging das Generve aber weiter. Einen Meter neben uns stellten Leute ihr Auto ab und liessen es laufen, während sie in aller Ruhe den Platz anschauten. Sie konnten den Motor nicht abstellen, weil im Auto ein Hund zu heiss bekommen hätte. Und Wilma sass in den Abgasen. Ich war vielleicht sauer!

Es gibt genau eine Bar in Soča, mit angehängtem Lädchen, wo es alles gibt. Zu Essen gibt es in der Bar allerdings nur Cremeschnitten. Das ist die Spezialität hier und die assen wir zum Mittag, weil wir natürlich wieder mal keinen Proviant dabei hatten. Lecker! 

Apropos Essen. Es gibt im Campingrestaurant zwei Gerichte ohne Fleisch: Kartoffeln mit Ricotta und Kartoffelsalat mit frittierten Ricotta-Gemüseklössen. Das schmeckte uns gestern sehr gut, heute kochten wir dann selber. 

Morgen fahren wir Richtung Ljubljana weiter, an den Fluss Save.

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