20 Apr
20Apr

Der bisher tollste Tag unserer Reise war das! Morgens starteten wir in Trapani, um den Berg Eryx hinaufzufahren. Es waren endlos viele Serpentinen am steilen Hang hinaufzukurven, bis wir am Stadttor Porta Trapani einen Parkplatz fanden. Hinein ging es in die mittelalterlichen Gassen von Erice. Mich hat am meisten der Duomo fasziniert, der, von aussen normannisch und innen im neogotischen Stil, einen Kontrast zu den sonst eher barocken Kirchen Siziliens bildet. Es gibt die üblichen Geschäfte mit sizilianischer Keramik und nette Restaurants, ein weiteres Highlight ist die Aussicht. Auf der einen Seite sahen wir die Salzfelder von Trapani und die Isole Egadi, auf der anderen Seite die wunderbare Küstenlandschaft Richtung San Vito lo Capo. Der Monte Cofano ragt sehr markant aus dem Meer auf, dahinter liegt wie hingegossen die Hochebene, zu der wir als nächstes fahren wollten.

Es ging durch eine unbeschreiblich schöne Landschaft, immer wieder sahen wir Schafherden zwischen den Olivenbäumen grasen, bizarre Felsen mit Höhleneingängen und die immer näher kommenden Berge gaben uns das Gefühl, endlich das Sizilien gefunden zu haben, nach dem wir fast zwei Wochen gesucht hatten. Wir waren vor fast 20 Jahren schon einmal hier und wussten, dass es uns gefällt, doch wir wollten die Seiten der Insel erkunden, die wir noch nicht kannten - das hätten wir uns sparen können. 

Wir hatten den Campingplatz El Bahira angepeilt. Schon die Zufahrt war ein Traum. Es ging von der Strasse hinunter Richtung Meer und weiter an der Küste entlang. Rechts verlief eine lange, steile Felswand, links tobten die Wellen ans felsige Ufer und dazwischen war eine Ebene, auf der nach einigen Hundert Metern der Campingplatz lag. Er ist recht gross, mit Meerwasserpool und Sportanlagen, Holzhütten und viel Platz für Wohnmobile. Das alles ist aber so in die Natur eingebettet, das es von aussen kaum sichtbar ist. Hohe Bäume geben viel Schatten, der Ort ist einfach perfekt. Wir wurden sehr herzlich begrüsst und eingewiesen.

Zuerst machten wir einen Spaziergang am Meer entlang Richtung Kap. Die Erde ist rot, es blühen überall kleine blaue Lilien und ich konnte mich nicht sattsehen an den Wellen, die auf die Felsen donnern, in der Ferne die Berge, die uns an Bilder von Kapstadt erinnern - es ist so verzaubert anders hier. Es liegen noch sechs Tage vor uns, bis unsere Fähre in Palermo abfährt. Diese Zeit werden wir geniessen.

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