Heute fuhren wir mit Roman, Stella und Sonam nach Giglio Castello hinauf. Also ich fuhr mit und Bruno ging mit Wilma zu Fuss. Er kam schweissgebadet oben an, es ging fast eine Stunde steil bergauf. Das Dorf Castello ist wunderhübsch. Sehr alte, gut erhaltene Häuser kuscheln sich um die Burg herum, viele Treppen, schmale Gassen und kleine Plätze und immer wieder eine tolle Aussicht aufs Meer und die umliegenden Inseln ergeben eine tolle Atmosphäre. Ausserdem war es sehr entspannt, der grosse Trubel vom Weinfest war heute nicht mehr zu spüren. wir fanden auf einer Piazza nich einen Stand mit verschiedenen Spezialitäten, gebackene Melanzane, gegrillter Fisch, Gnocchi und Bruschette, dazu die überall auf der Insel angebotenen zwei Weinsorten: der orange Wein von Giglio oder der helle Weisswein aus der Toscana. Danach gab es in einer Bar noch Café und Tiramisu mit Pistazien (köstlich!) und dann spazierten Bruno, Wilma und ich wieder hinunter zum Campeggio.
Da es heute recht heiss war, gingen wir am Nachmittag wieder auf die Felsen ans Meer. Der Granit wird von hellen Bändern aus hellem Stein durchzogen, die durch Wind und Wasser geformt, aussehen wie Perlenschnüre, die Meerwesen über die Felsen ausgebreitet haben. Mit gefällt es sehr dort und heute war das Meer ruhig und es war ganz einfach, ins Wasser zu kommen. Beim Schwimmen kollidierte ich mit einem Felsen im Wasser, dabei schrammte ich mir das Schienbein auf und fühlte mich wie die Costa Concordia, die vor über zwölf Jahren auch mit einem Felsen vor Giglio kollidierte. Es gab 32 Todesopfer und das Kreuzfahrtschiff war manövrierunfähig. Dagegen hatte ich es gut, ich brauchte nur ein Pflaster.
Um 19 Uhr ging heute die Sonne unter, danach wollte Wilma ins Bett und wir kochten uns was kleines.
Heute hatte ich das Gefühl, ich bin auf der Insel so richtig angekommen. Wenn nur die Mücken nicht wären!