10 Apr
10Apr

Wir hatten die Idee, von Tropea noch nach Capo Vaticano zu fahren. Viele Schlaglöcher, kleine Strassen, aber ein schöner Blick auf's Meer erwiesen sich als zeitaufwändig, bis wir dann am Kap standen und uns den starken Wind um die Ohren wehen liessen. Der Blick hinunter aufs Meer und die Klippen ist sehr wild und schön, ein wenig wie in der Bretagne. Es standen auch zwei Camper dort, was im April sicher niemanden stört. Von dort war es leider noch sehr weit bis zur Autobahn Richtung Sizilien, es ging weiter durch die Schlaglöcher und dann hinab in eine Ebene. In Gioia Tauro (Freudenbulle) verpassten wir eine Abzweigung und landeten auf der Strandstrasse, die uns durch einen Mimosenhain wieder zur Hauptstrasse führte. Die Mimosen umgaben uns mit ihren knallgelben Kugelblüten wie die Borsten in der Autowaschanlage. Als wir dann endlich die Autobahn erreicht hatten, war eine Stunde vergangen, aber dafür hatten wir Dörfer gesehen, die so aussahen, wie man sich die ärmste Region Italiens vorstellt. Wer hier wohnt, möchte vermutlich weg. In Villa San Giovanni fuhren wir direkt auf die Fähre und waren nach 20 Minuten in Messina auf Sizilien. Dort sah es direkt anders aus. Messina ist die Hauptstadt der Metropolregion mit alten Palazzi und einem Hafen und an der schmalsten Stelle nur 3 km vom italienischen Festland entfernt.

Wir fuhren an Taormina vorbei bis Giardini Naxos und dann ins Tal des Alcantaraflusses hinein. Dort hatte ich den weit und breit einzigen Campingplatz gefunden, der allerdings nur für Campervans geeignet sein sollte. Als wir ankamen, wussten wir auch warum: der kleine Platz ist am Hang gelegen und nur über ein steiles und schmales Strässchen zur erreichen. Wir schafften es aber und fanden einen schönen Platz zwischen Oliven- und Feigenbäumen mit Blick ins grüne, fruchtbare Tal und in die Hügel. Die Landschaft ist wirklich wunderschön. Die Menschen hier leben von der Landwirtschaft und vom Tourismus, beides lässt sich gut verbinden. Von hier aus gibt es Touren mit Jeeps auf den Etna oder Body-Rafting-Touren in die Alcantaraschlucht. 

Da es sehr windig und bewölkt war, entschieden wir uns für einen faulen restlichen Tag, ich kochte uns was und wir machten es uns in der Musseline gemütlich. Morgen schauen wir, ob das Wetter gut genug für eine Etna-Tour wird.

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